Dyskalkulie
Dyskalkulie, ist eine Entwicklungsverzögerung des mathematischen Denkens und liegt vor, wenn es sich um eine beständige Minderleistung im mathematischen Grundlagenbereich wie dem Zahlen-/Mengenbegriff, den Grundrechenarten oder dem Dezimalsystem handelt.
Häufige Anzeichen sind:
- Schwierigkeiten, Mengen einzuschätzen, zu vergleichen oder zu sortieren
- Die Fähigkeit, Gegenstände abzuzählen oder Mengenbilder gesprochenen Zahlwörtern zuzuordnen, ist eingeschränkt.
- Erstes anschauliches Rechnen mit Gegenständen fällt schwer. Später werden im Hunderter- und Tausender-Zahlenraum die Stellenwerte vertauscht oder verdreht.
- Das Rechnen mit Maßeinheiten wie Geld, Gewichten oder Längenmaßen bereitet große Schwierigkeiten.
- Die Kinder kommen lange nicht ohne Zählhilfen wie Finger, Stifte, Steine, etc. aus, weil sie nachhaltig beim Abzählen bleiben.
- Zahlen sind inhaltsleere Symbole, die wie bei einem Zahlen-Alphabet herauf und herunter gezählt werden.
- Besondere Schwierigkeiten bereiten Zehner-Übergänge sowie der Wechsel zwischen den Rechenarten.
- Die Zerlegung von Zahlen, Platzhalter-Aufgaben oder Umkehr-Operationen werden nicht erstanden und willkürlich gelöst.
- Im Bereich der Text- und Sachaufgaben finden die Kinder keinen Zugang zur Umsetzung des Textes in Rechenaufgaben, weil sie schon beim Durchschauen der Aufgabenstellung scheitern.
- Üben bringt nicht den gewünschten Erfolg, da das Kind über die Kenntnisse, die es einüben könnte, nicht verfügt.
Eine gute detaillierte Diagnostik des vorhandenen Wissens sollen jene Stellen aufzeigen, an der das Kind bereits nicht mehr auf die Inhalte der Mathematik zurückgreifen kann. Mathematik baut Stufe für Stufe auf, sodass auf die Stufe zurückgegangen werden muss, auf der das Kind stehengeblieben ist. So gesehen bedeutet „Üben“ einen belastenden Kraftakt, der den Familienfrieden ernsthaft gefährdet und nicht zum Erfolg führen kann.